Patient Blood Management

Das moderne und innovative Konzept des „Patient Blood Management“ (PBM) steht für ein auf drei Säulen basierendes multidisziplinäres Vorgehen zur Reduktion von Bluttransfusionen durch die Erkennung und Behandlung einer Anämie vor einem operativen Eingriff, die Minimierung des Blutverlustes während der Operation sowie die Erhöhung der Anämietoleranz nach der Operation.

 

 

Anämie (Blutarmut) ist ein in Deutschland unterschätztes Problem mit oft erheblichen gesundheitlichen Konsequenzen für die Patientinnen und Patienten. Mit einem Verbrauch von vier Millionen Blutkonserven pro Jahr, Tendenz steigend, wird Blut zu einer knappen Ressource. Zudem ist eine Bluttransfusion mit einer Organtransplantation vergleichbar. Das Immunsystem wird hierdurch zusätzlich zur Operation beansprucht. Die Folge können ein höheres Infektionsrisiko, Herzinfarkte oder ein verlängerter Krankenhausaufenthalt sein.

Unter dem Leitmotiv "Patient Blood Management (PBM) – für ein patientengerechtes Blutmanagement" setzt die Goldberg-Klink Kelheim vielfache Verbesserungen um.

Das moderne und innovative Konzept des „Patient Blood Management“ (PBM) (patientbloodmanagement.de) steht dabei für ein auf drei Säulen basierendes multidisziplinäres Vorgehen zur Reduktion von Bluttransfusionen durch die Erkennung und Behandlung einer Anämie vor einem operativen Eingriff, die Minimierung des Blutverlustes während der Operation sowie die Erhöhung der Anämietoleranz nach der Operation.

Das Konzept unserer Klinik zur Etablierung des PBM wurde 2020 mit einem der Förderpreis der „PBM-Academy“ (www.pbm-academy.de) ausgezeichnet:

 

v.l.n.r.:

  • Dr. med. Norbert Kutz, Ärztlicher Direktor GBK
  • Martin Neumeyer, Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender GBK
  • Dr. Ramin Ehrenberg, Oberarzt Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin GBK
  • Dagmar Reich, Geschäftsführerin GBK

 

In den Räumen der Anästhesieambulanz wurde eine PBM-Ambulanz (Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) integriert, in der Patienten für Operationen mit höherer Transfusionswahrscheinlichkeit (z.B. Tumorchirurgie und Endoprothethik) auf eine präoperative Anämie untersucht werden.

Bei Vorliegen einer Eisenmangelanämie werden diese Patienten mit intravenösen Eisen therapiert oder es erfolgt in interdisziplinärer Zusammenarbeit in Absprache mit den Hausärzten eine weiterführende Diagnostik.

 


Patient Blood Management 

Das Erkennen und Behandlung einer präoperative Anämie vor einem geplanten Eingriff stellt die erste Säule des PBM-Konzeptes dar.

Häufige Ursachen wie Eisenmangel, Vitamin-B-12 oder Folsäuremangel sind durch einfache medikamentöse Maßnahmen behandelbar. Patienten vor geplanten Operationen mit erhöhtem Transfusionsrisiko werden präoperativ in Zusammenarbeit mit den Hausärzten über die PBM-Ambulanz mitbetreut. 

Damit kann die Häufigkeit von Bluttransfusionen reduziert werden, da auch Transfusionen die Wahrscheinlichkeit von Infektionen und sonstigen Komplikationen steigern.

Fremdblutsparende Maßnahmen vor, während und nach der Operation

Um den Blutverlust bei der Operation zu minimieren, werden blutsparende Operationstechniken angewendet. Während der Operation kann das Wundblut in einem Kreislauf aus dem OP-Gebiet gewonnen, wiederaufbereitet und dem Patienten zurückgegeben werden (Maschinelle Autotransfusion). Damit besteht die Möglichkeit, bei seltenen Blutgruppen oder bei Ablehnung von Bluttransfusionen aus religiösen Gründen auch komplexe Operationen durchführen zu können. Zudem liegt ein Augenmerk auf der Blutgerinnung des Patienten und dem rechtzeitigen Absetzen von blutverdünnenden Medikamenten. Es lässt sich auch die Häufigkeit von Blutentnahmen und die benötige Menge rund um die Operation reduzieren. Dafür wurden Standards eingeführt und wir sind im Labor auf kleinere Blutröhrchen umgestiegen.

Rationaler Einsatz von Blutkonserven

Insbesondere ein großzügiger Umgang mit Blutkonserven ist mit einer erhöhten Komplikationsrate verbunden. Wir halten daher bei allen chirurgischen Patienten die Querschnittsleitlinien der Bundesärztekammer zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten ein und vermeiden unnötige Bluttransfusionen.

Weitere Informationen zum Patient Blood Management

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Links:

Patientbloodmanagement: patientbloodmanagement.de

PBM-Academy: ppm-academy.de

Kontakt und Ansprechpartner

PBM-Ambulanz 
Oberarzt Dr. med. Ramin Ehrenberg

Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie
Goldberg-Klinik Kelheim
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Tel.: 09441-702-6800

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